GEWALT
Diese Frage ist angesichts der gegenwärtigen weltpolitischen Lage von großer Brisanz. Wie in allem ist ein Christ auch in dieser Frage dazu angehalten, sich an Jesus ein Vorbild zu nehmen.
Als Jesus auf der Erde war, stand Israel unter römischer Besatzung. Die Juden glaubten, dass der Erlöser, den Gott ihnen verheißen hatte, sie von der Gewaltherrschaft der Römer befreien würde. Doch obgleich Jesus die Möglichkeit dazu gehabt hätte, tat er es nicht. Denn Jesu Auftrag bestand nicht darin, sein Volk von der römischen Besatzung zu befreien, sondern es von seinen Sünden zu erlösen. Denn darin besteht die wahre Knechtschaft der Menschheit. Statt Israels Feinde zu bekämpfen, rief Jesus die Menschen seines Volkes dazu auf, sich zu Gott zu bekehren und Seine Gebote zu befolgen. Darüber hinaus starb Jesus für die Sünden der Menschen am Kreuz. Denn nur so war es möglich, die Schuld der Menschheit zu sühnen, damit jeder, der an ihn glaubt, das Ewige Leben empfängt. Jesus gebot seinen Jüngern mit keinem Wort, sich gegen ihre Besatzer aufzulehnen noch sich in irgendeiner Weise an militärischen Auseinandersetzungen zu beteiligen. Im Gegenteil: Jesus wies darauf hin, dass jeder, der Gewalt anwendet, mit Sicherheit selbst umkommen wird. Denn Gewalt führt in der Regel zu mehr Gewalt. Das Ergebnis ist eine schier endlose Spirale aus Gewalt und Vergeltung, die letztlich nur einigen wenigen, die vom Krieg und dem Leid anderer Menschen profitieren, in die Hände spielt....
Krieg ist die Folge unserer Rebellion gegen unseren Schöpfer. Statt sich Gottes gerechter Herrschaft unterzuordnen, trachten die Menschen danach, übereinander zu herrschen. Der Auftrag eines Christen besteht darin, den Menschen Gottes Frohe Botschaft von Jesus zu verkünden;und das auf friedsamem Wege und niemals mit Gewalt. Die Anwendung von Gewalt, um andere zu schützen oder um "freiheitlich-demokratische Werte" zu verteidigen, sollte nicht mit Nächstenliebe, wie sie die Bibel lehrt, verwechselt werden und ist daher konsequent abzulehnen. Jesus ruft die Gläubigen dazu auf, Unrecht in Liebe zu ertragen, statt sich zu verteidigen oder Gewalt anzuwenden, um das eigene Leben oder das anderer Menschen zu retten. Im Falle drohender Kriegsgefahr empfiehlt Jesus seinen Nachfolgern, zu fliehen, wenn Gott ihnen die Möglichkeit dazu gibt. Doch unabhängig davon sollen Christen zu jeder Zeit bereit sein, für ihren Glauben mit ihrem Leben einzustehen.
Obwohl Jesus die Macht hatte, sein Leben zu retten und seine Widersacher zu vernichten, ließ er das Unrecht, das die Menschen ihm antaten, aus Liebe über sich ergehen. Diese Liebe, die Jesus gegenüber seinen Feinden zeigte, dient Gläubigen als Vorbild für ihr Leben und Handeln. Zudem wusste Jesus, dass Gott ihn nach seinem Tod zum unsterblichen Leben auferwecken würde. Ebenso hat auch jeder, der Jesus aufrichtig nachfolgt, die Gewissheit, dass Jesus ihn bei seiner Wiederkunft wieder lebendig machen wird. Deshalb brauchen Christen weder den Tod zu fürchten, noch sich an ihr irdisches Leben zu klammern. Alle Menschen hingegen, die im Krieg sterben, ohne durch den Glauben an Jesus die Vergebung ihrer Sünden und das Ewige Leben empfangen zu haben, werden für immer verloren gehen....
Dass manche “Kirchen“ - damals wie heute – im Namen Gottes zum Krieg aufrufen und sogar Soldaten segnen, steht im Widerspruch zu den Geboten Jesu. Daher wird ein solcher Krieg auch nicht unter Gottes Segen stehen, ganz gleich, wer ihn entfacht hat oder wie er ausgehen mag. Und nur was Gott gesegnet hat, wird tatsächlich gesegnet sein. Hinzu kommt, dass im Krieg machtpolitische bzw. geostrategische Interessen im Vordergrund stehen, und nicht Gottes Wille. Ungeachtet dessen ist jeder Christ dazu aufgefordert, Frieden zu stiften und von Not betroffenen Menschen zu helfen. Die größte Hilfe besteht darin, anderen die gute Nachricht weiterzusagen, damit Menschen gerettet werden. Statt an diesem vergänglichen Leben festzuhalten oder sich an militärischen Auseinandersetzungen zu beteiligen, lautet der Aufruf an alle Menschen, Jesus nachzufolgen. Denn nur durch den Glauben an Jesus hat jeder Mensch die Chance, an dem unvergänglichen Leben in der künftigen Welt, in der nie wieder Krieg sein wird und wo alle Menschen für immer in Frieden leben werden, teilzuhaben.
Du sollst nicht töten.
Und als er noch redete, siehe, da kam Judas, einer von den Zwölfen, und mit ihm eine große Schar mit Schwertern und mit Stangen, von den Hohenpriestern und Ältesten des Volkes. Und der Verräter hatte ihnen ein Zeichen genannt und gesagt: Welchen ich küssen werde, der ist’s; den ergreift. Und alsbald trat er zu Jesus und sprach: Sei gegrüßt, Rabbi!, und küsste ihn. Jesus aber sprach zu ihm: Mein Freund, dazu bist du gekommen? Da traten sie heran und legten Hand an Jesus und ergriffen ihn. Und siehe, einer von denen, die bei Jesus waren, streckte die Hand aus und zog sein Schwert und schlug nach dem Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm ein Ohr ab. Da sprach Jesus zu ihm: Stecke dein Schwert an seinen Ort! Denn wer das Schwert nimmt, der wird durchs Schwert umkommen. Oder meinst du, ich könnte meinen Vater nicht bitten, und er würde mir sogleich mehr als zwölf Legionen Engel schicken? Wie würde dann aber die Schrift erfüllt, dass es so geschehen muss?