
Christen und Judentum
Sowohl Juden als auch Christen beten grund-sätzlich denselben Gott an. Dennoch gibt es bedeutende Unterschiede zwischen beiden Glaubensrichtungen. Israel war das erste Volk, das Gott dazu erwählt hat, an seinen Ver-heißungen Anteil zu haben. Das sogenannte “alte“ Testament, das die Grundlage des jüdi-schen Glaubens bildet, ist ebenso auch in der Bibel enthalten.
Doch im Gegensatz zum Judentum betrachten Christen auch das neue Testament als Teil von Gottes Wort. Für sie bilden das alte und das neue Testament eine Einheit. Dabei ist das Neue Testament die Erfüllung dessen, was Gott sei-nem Volk im alten Testament verheißen hat. Im Zentrum des jüdischen Glaubens steht die Er-wartung des Messias, des von Gott versproche-nen Retters und Königs Israels, und in diesem Zusammenhang auch die Hoffnung auf die Auf-erstehung der Toten.
Für Christen ist Jesus Christus, der selbst Jude war, der erwartete Erlöser Israels und der ganzen Welt. Diese Tatsache wird für sie durch das neue Testament bestätigt. Dafür sprechen über Hunderte von Prophetien, die allesamt durch Jesus erfüllt wurden. Hinzu kommen die vielen übermenschlichen Zeichen und Wunder, die Jesus tat und die ihn als den Messias beglau-bigen sollten (Siehe: Erfüllte Prophetien über Jesus).
Den größten Beweis, dass Jesus der verheißene Retter ist, sehen Christen darin, dass Gott Jesus (als Ersten) von den Toten zum unsterblichen Leben auferweckt hat, wie es ebenfalls im alten Testament prophezeit ist. Dieses Zeugnis ist gleichzeitig auch das Fundament des christli-chen Glaubens (Siehe: Wer ist Jesus Christus?).
Jesus wurde von den damaligen Führern seines Volkes, die ihn nicht als ihren Messias aner-kennen wollten, verraten und durch die Rö-mer gekreuzigt. Die Konsequenz dafür, dass die Juden ihren Messias und König verworfen ha-ben, war die Zerstörung Jerusalems und des jüdischen Tempels durch Israels Feinde. Damit verbunden war die Vertreibung der Juden und deren Zertreuung in der ganzen Welt. Bereits zu früheren Zeiten mussten die Juden ihr Land, das Gott ihnen gegeben hatte, verlassen, um vorrübergehend im Exil zu leben, weil sie Got-tes Gebote und Anweisungen missachtet, fal-sche Götter angebetet und die Propheten, die Gott zu ihnen gesandt hat, um sie von ihren bösen Wegen abzubringen, ermordet hatten (Siehe: Zeitachse der Heilsgeschichte).
Nachdem die allermeisten Juden die Rettung durch ihren Messias abgelehnt hatten, wand-te Gott sich den Heidenvölkern zu, die bis dahin von den göttlichen Verheißungen ausgeschlossen waren. Durch seine Apostel (Botschafter) sollte nun auch ihnen durch den Glauben an Jesus der Zugang zu Gottes Verheißung des Ewigen Lebens ermöglicht werden. Seit dem sind bereits unzählige Men-schen aus vielen unterschiedlichen Nationen der Erde zum Glauben an Jesus gekommen und gerettet worden.
Erst seit Ende des Zweiten Weltkrieges konn-ten die Juden wieder in ein eigenes Territo-rium ziehen, in dem sie noch heute leben, auch wenn sie seitdem immer wieder von den musli-mischen Völkern um sie herum bedrängt werden. Bis zu diesem Tag warten die Juden sehnlichst auf die Erscheinung des von ihnen erhofften Erlösers. Etliche von ihnen haben jedoch mitlerweile erkannt, dass Jesus ihr Messias ist. Diese Gruppe von Gläubigen be-zeichnet sich selbst als “messianische Juden“.
Christen erwarten nun die zweite Ankunft ihres Herrn und Erlösers. Damit einher geht die Auferstehung von den Toten und das Ge-richt Gottes über die Ungläubigen. Darauf folgt das Zeitalter der neuen Erde unter der unvergänglichen Herrschaft ihres Königs und Heilands, Jesus.