Wer hat Gott erschaffen?
Dieser Frage liegt die Annahme zugrunde, dass jede Wirkung eine Ursache haben muss. Weil alles Erschaffene eine Ursache hat, wird geschlussfolgert, dass auch Gott eine Ursache haben muss. Diese Argumentation weist jedoch einen entscheidenden Denkfehler auf. Denn die Annahme, dass jede Wirkung eine Ursache hat, bedeutet nicht, dass Gott eine Wirkung ist oder dass "alles" zwangsläufig eine Ursache haben muss. Dass das Universum einen Ursprung hat, belegt unter anderem die Tatsache, dass es Parameter gibt, ohne die weder Leben existieren noch das Universum in seiner jetzigen Form bestehen könnte. Diese Parameter sind Raum, Zeit, Materie und Energie. Weder können Energie und Materie sich selbst aus dem nichts erschaffen, noch können sich einzelne Elemente ohne eine ordnende Kraft zu einem komplexen, funktionalen System zusammenfügen. Genauso wenig kann Materie aus Energie oder ein lebendiger Organismus aus lebloser Materie entstehen. Gott hingegen besteht weder aus Energie noch Materie und ist dennoch real und lebendig.
Darüber hinaus wirken im gesamten Universum Gesetzmäßigkeiten, welche mathematisch und physikalisch exakt aufeinander abgestimmt sind. Diese Feinabstimmung ist es, die Leben überhaupt ermöglicht. Auch dieser Umstand zeugt eindeutig von der Existenz einer höheren Macht, welche sämtliche Parameter und Gesetzmäßigkeiten festgelegt und aufeinander abgestimmt hat. Folglich muss Gott selbst als Ursache über allem stehen und unabhängig von Raum, Zeit, Materie und allen naturwissenschaftlichen Gesetzmäßigkeiten existieren. Im Gegensatz zum geschaffenen Universum und uns Menschen ist Gott durch keine äußeren Faktoren bedingt bzw. durch nichts limitiert;weder durch Raum noch Zeit noch irgendetwas sonst. Gott existiert aus sich selbst heraus. Gäbe es etwas, das Gott einschränkt, wäre er nicht Gott. Das Ursache-Wirkung-Prinzip ist somit nicht auf Gott übertragbar.
Der Mensch glaubt, mit seinem begrenzten Verstand Gott, den Schöpfer des Universums erklären zu können. Diese Annahme ist sowohl absurd als auch anmaßend zugleich. Die Wahrheit ist, dass es Dinge gibt, die unser Erkenntnisvermögen übersteigen. Der Sinn unseres Lebens besteht nicht darin, Gott zu erklären, sondern Ihn zu lieben und so zu leben, wie es Seinem Plan für unser Leben entspricht. Darin besteht die wahre Gotteserkenntnis und zugleich die Basis für Frieden, Freiheit und Glück.
Und der HERR antwortete Hiob aus dem Sturm und sprach: "Wer ist’s, der den Ratschluss verdunkelt mit Worten ohne Verstand? Gürte deine Lenden wie ein Mann! Ich will dich fragen, lehre mich! Wo warst du, als ich die Erde gründete? Sage mir’s, wenn du so klug bist!"
Und der HERR antwortete Hiob und sprach: "Wer da meint, alles besser zu wissen, sollte der mit dem Allmächtigen rechten? Wer Gott zurechtweist, der antworte!" Hiob aber antwortete dem HERRN und sprach: "Siehe, ich bin zu gering, was soll ich dir antworten? Ich will meine Hand auf meinen Mund legen. Einmal hab ich geredet und will nicht mehr antworten, ein zweites Mal geredet und will’s nicht wieder tun."
Ein Psalm Davids, vorzusingen. HERR, Du erforschest mich und kennest mich. Ich sitze oder stehe auf, so weißt Du es; Du verstehst meine Gedanken von ferne. Ich gehe oder liege, so bist Du um mich und siehst alle meine Wege. Denn siehe, es ist kein Wort auf meiner Zunge, das Du, HERR, nicht längst wüsstest. Von allen Seiten umgibst Du mich und hältst Deine Hand über mir. Diese Erkenntnis ist mir zu wunderbar und zu hoch, ich kann sie nicht begreifen.
Denn Du hast meine Nieren bereitet und hast mich gebildet im Mutterleibe. Ich danke Dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind Deine Werke; das erkennt meine Seele. Es war Dir mein Gebein nicht verborgen, als ich im Verborgenen gemacht wurde, als ich gebildet wurde unten in der Erde. Deine Augen sahen mich, da ich noch nicht bereitet war, und alle Tage waren in Dein Buch geschrieben, die noch werden sollten und von denen keiner da war. Aber wie schwer sind für mich, Gott, Deine Gedanken! Wie ist ihre Summe so groß! Wollte ich sie zählen, so wären sie mehr als der Sand: Wenn ich aufwache, bin ich noch immer bei Dir.
Hebt eure Augen in die Höhe und seht! Wer hat all dies geschaffen? (...)
"Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege", spricht der HERR, "sondern so viel der Himmel höher ist als die Erde, so sind auch meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken."
Aber dir, HERR, ist niemand gleich; Du bist groß, und Dein Name ist groß, wie Du es mit der Tat beweist.
Er (Gott) hat alles schön gemacht zu seiner Zeit, auch hat Er die Ewigkeit in ihr Herz gelegt; nur dass der Mensch nicht ergründen kann das Werk, das Gott tut, weder Anfang noch Ende. (...) Ich merkte, dass alles, was Gott tut, das besteht für ewig; man kann nichts dazutun noch wegtun. Das alles tut Gott, dass man sich vor Ihm fürchten soll.
Und ich sah alles Tun Gottes. Denn ein Mensch kann das Tun nicht ergründen, das unter der Sonne geschieht. Je mehr der Mensch sich müht zu suchen, desto weniger findet er. Und auch wenn der Weise meint: »Ich weiß es«, so kann er’s doch nicht finden.
O welch eine Tiefe des Reichtums, beides, der Weisheit und der Erkenntnis Gottes! Wie unbegreiflich sind Seine Gerichte und unerforschlich Seine Wege! Denn »wer hat des Herrn Sinn erkannt, oder wer ist Sein Ratgeber gewesen«? Oder »wer hat Ihm etwas zuvor gegeben, dass Gott es ihm zurückgeben müsste?« Denn von Ihm und durch Ihn und zu Ihm sind alle Dinge. Ihm sei Ehre in Ewigkeit! Amen.
Niemand betrüge sich selbst. Wer unter euch meint, weise zu sein in dieser Welt, der werde ein Narr, dass er weise werde. Denn die Weisheit dieser Welt ist Torheit bei Gott. Denn es steht geschrieben: »Die Weisen fängt Er (Gott) in ihrer List«, und wiederum: »Der Herr kennt die Gedanken der Weisen, dass sie nichtig sind.«
Was aber das Götzenopfer angeht, so wissen wir, dass wir alle die Erkenntnis haben. Die Erkenntnis bläht auf; aber die Liebe baut auf. Wenn jemand meint, er habe etwas erkannt, der hat noch nicht erkannt, wie man erkennen soll. Wenn aber jemand Gott liebt, der ist von Ihm erkannt.