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Christliche Gemeinschaft

„Sie blieben aber beständig in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft und im Brot brechen und im Gebet. (…) Alle aber, die gläubig wurden, waren beieinander und hatten alle Dinge gemeinsam.“

 

(Die Bibel: Apostelgeschichte Kapitel 2, Verse 42-44)    

Christen sind Jünger (= Schüler) ihres Herrn Jesus Christus. Das Wort “Christen“ kommt im gesamten neuen Testament insgesamt nur dreimal vor. Es wurde mehrheitlich von Außenstehenden - teils abfällig - als Be-zeichnung für Menschen verwendet, die an Jesus, den Sohn Gottes, glauben. Der Begriff “Kirche“ (altgriechisch: “eklesia“) bedeutet: “die Herausgerufene“. Er beschreibt, dass die Kirche Gottes aus Menschen besteht, die Gott aus der Welt herausgerufen hat, damit sie sein Volk sind und ihm allein dienen. Das bedeutet, dass Christen sich nicht (mehr) von den Normen und Maßstäben der Welt bestimmen lassen, welche größtenteils im Widerspruch zu Gott stehen, sondern vom Willen ihres Schöpfers und den Geboten ihres Herrn und Retters, Jesus Christus (Siehe: Wer ist Jesus Christus).

Die Bibel gibt uns einen Einblick in das Leben und die Gemeinschaft der ersten Christen. In der Apostelgeschichte wird berichtet, dass die ersten Christen nicht nur dasselbe Glaubensbekenntnis, nämlich dass Gott ihr Vater und Jesus, der Sohn Gottes, ihr gemeinsamer Herr ist, dem sie nachfolgen, sondern auch ihr ganzes Leben miteinander teilten, d.h. ihre Zeit, ihre Freuden und Sorgen, ihre Erfahrungen und Erlebnisse, die sie täglich mit Gott machten, und sogar ihren Besitz. Darüber hinaus heißt es, dass alle Gläubigen ein Herz und eine Seele waren, d.h. sie hatten alle dasselbe im Sinn, nämlich Gott sowie einander mit ganzer Hingabe zu dienen. Als Kinder Gottes ver-standen sie sich als eine Familie, als Brüder und Schwestern, die durch ihren Glauben an Jesus Christus Teilhaber des Ewigen Lebens geworden sind.

 

„Ich ermahne euch nun, Brüder und Schwestern, durch die Barmherzigkeit Gottes, dass ihr euren Leib hingebt als ein Opfer, das lebendig, heilig und Gott wohlgefällig ist. Das sei euer vernünftiger Gottesdienst.“

(Die Bibel: Römer Kapitel 12, Vers 1)    

 

Die ersten Christen trafen sich regelmäßig miteinander im Tempel in Jerusalem (Zerstö-rung um 70 n.Chr. durch die Römer infolge dessen, dass die Juden Jesus als ihren Messias verworfen hatten und seine Jünger verfolgten) sowie in ihren Häusern bzw. Wohnungen. Sie verbrachten ihre gesamte Zeit fast ausschließlich damit, um gemeinsam zu beten, um Gott zu loben und Fürbitte für alle Menschen zu tun. Darüber hinaus taten sie Gutes im Volk, kümmerten sich um die Bedürfnisse und Nöte aller Gläubigen und verkündeten freimütig das Evangelium von der Erlösung durch Jesus Christus (Siehe: Leben in Freiheit und Frieden).

Der Gottesdienst der ersten Christen war – anders als in vielen heutigen Kirchen – nicht auf ein paar Stunden an einem bestimmten Tag beschränkt. Auch ruhten die Aufgaben und Dienste in der frühen Kirche nicht auf den Schultern einiger Weniger, während die Übrigen die Rolle passiver Zuhörer einnahmen. Im Gegenteil: Alle Gläu-bigen fühlten sich füreinander verantwort-lich und ein jeder von ihnen war aktiv in den Gemeindedienst eingebunden. Die Moti-vation der Menschen bestand dabei in der Liebe zu Gott und zueinander. Auch gemein-same Malzeiten waren ein fester Bestandteil der Versammlungen der ersten Christen und dazu ein Zeichen ihrer tiefen Verbunden-heit untereinander.

„Und sie setzten in jeder Gemeinde Älteste ein, beteten und fasteten und befahlen sie dem Herrn, an den sie nun glaubten.“

 (Die Bibel: Apostelgeschichte Kapitel 14, Vers 23)  

Als die ersten Kirchen entstanden, erhielten die Apostel von Jesus die Anweisung, soge-nannte “Älteste“ zu berufen und sie als Leiter bzw. Aufseher über die verschiedenen Gemeinden einzusetzen. Diese hatten den Auftrag, die Gemeinde zu leiten, d.h. Ent-scheidungen zu treffen, die im Sinne Gottes und zum Wohle der Gemeinschaft sind. Des-weiteren bestand die Aufgabe eines Ältesten darin, die Gläubigen zu lehren, d.h. ihnen Gottes Wort verständlich zu vermitteln, damit sie Gott und seinen Willen immer mehr verstehen und in ihrem Leben umsetzen. Gleichzeitig war es die Pflicht eines Ältesten, die Gemeinde vor falschen Lehren und schädlichen Einflüssen, die ihre Beziehung zu Gott oder gar ihr Seelenheil gefährden könnten, zu schützen.

Zu ihrer Funktion gehörte auch, dafür zu sorgen, dass die Gemeindeversammlungen ordentlich und gesittet ablaufen und dass jedes Mitglied der Gemeinschaft seine Talen-te und Gaben, die er oder sie von Gott erhalten hat, einbringen kann. Dabei mussten Älteste selbst in allem tadellose Vorbilder für die Gläubigen sein. Im Gegensatz zu vielen heutigen Glaubensgemeinschaften wurde kein formeller Studienabschluss im Bereich Theologie vorausgesetzt, um als Gemeindeleiter, Pfarrer oder Pastor tätig sein zu dürfen. Vielmehr war es der Charak-ter einer Person, die persönliche geistliche Reife und sein tugendhafter Lebenswandel, die einen Gläubigen für einen solchen Dienst qualifizierten und welcher ein sichtbarer Ausdruck für den Glauben eines Christen ist.

„Denn wir sind sein Werk, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, damit wir darin wandeln sollen.“

 

 

 

(Die Bibel: Epheser Kapitel 2, Vers 10)  

Immer mehr Christen erkennen die teils gravierenden Missstände, die heutzutage in vielen traditionellen Kirchen herrschen. Das betrifft sowohl die Landeskirche als auch die meisten Freikichen. Zu den häu-figsten Problemen gehören unter anderem:

  • Lehren und Traditionen, die nicht der Bibel entspringen
     

  • viele Kirchenmitglieder, die weder an Jesus noch an die Wahrheiten der Bibel glauben und nicht nach Gottes Geboten leben
     

  • formelle Versammlungen ohne echte Gemeinschaft unter den Gläubigen
     

  • kaum Möglichkeiten, die eigenen Gaben zu nutzen und am Gemeindeaufbau mitzuwirken
     

  • Distanz zwischen Gemeinde und Gemeindeleitung
     

  • nur wenige echte Vorbilder in der Leiterschaft
     

  • starre bzw. festgefahrene Strukturen und dazu mangelnde Bereitschaft zu grundlegenden Reformen
     

  • immer mehr Entfernung von den Lehren der Bibel
     

  • zunehmend Anpassung an den Zeitgeist der Gesellschaft
     

  • im Vordergrund stehen oft Freizeit, Kultur und Unterhaltung; während das Geistliche in den Hintergrund rückt

Die Folge ist, dass mehr und mehr Menschen, besonders junge Leute, ihre Kirche verlassen oder sich sogar ganz von Gott abwenden. Andere wiederum suchen sich solche Gemeinden, bei denen Jesus Christus und das Wort Gottes erkennbar im Zentrum stehen und wo die Gläubigen sich aktiv mit ihren unterschiedlichen Gaben einbringen können. In einigen Fällen, vor allem, wenn die Lehren und Praktiken einer Kirche mit den Lehren der Bibel unvereinbar sind - wie es insbesondere bei der katholischen und teilweise auch bei der protestanetischen Landeskirche der Fall ist - fordert die Bibel Christen sogar ausdrücklich dazu auf, sich entschieden von dieser zu distanzieren (Siehe: Gott und Kirche).

So entstanden in den vergangenen Jahr-zehnten viele sogenannte Hauskirchen, die zu der ursprünglichen Lehre der Apostel zurückkehren und an dem Vorbild der Glaubens- und Gütergemeinschaft der ers-ten Christen, wie sie in der Bibel anschaulich geschildert wird, anknüpfen wollen. Diese Tendenz nimmt weltweit stetig zu.

Statt in besonderen Gebäuden versammeln sich die Gläubigen in einfacher und schlichter Weise in ihren Häusern, wie es auch bei den ersten Christen üblich war. Anstatt ein vorbereitetes “Gottesdienst-programm“ abzuarbeiten, lassen sich die Gläubigen vom Geist Gottes leiten und von ihm zeigen, wie sie ihre Gemeinschaft im Sinne Gottes und zum Nutzen aller gestalten können. Anstelle einer formellen Mitglied-schaft versteht sich jeder Gläubige als Teil der Gemeinschaft und trägt mit Hingabe und Engagement etwas zur Auferbauung der Gemeinde bei. Auch die Verkündigung des Evangeliums, wie es der Herr Jesus allen, die ihm nachfolgen, geboten hat, ist ein wesentlicher Bestandteil des täglichen Dienstes der Gläubigen.

Auch wir haben es auf dem Herzen, Gemein-schaft nach dem Beispiel der Apostelge-schichte zu leben, da wir überzeugt sind, dass dies dem Willen und den Absichten Gottes für alle Gläubigen entspricht und dass auf diese Weise lebendige und fruchtbringende Gemein-dearbeit möglich ist (Siehe: Über uns).

Wir glauben, dass Kirche keine religiöse Ins-titution sein sollte, die man allein aus Tradition besucht, sondern ein Ort, an dem die Gegenwart Gottes - d.h. die Liebe, die Reinheit und der Friede Gottes - durch die Menschen sichtbar wird. Dabei kommt es weder auf einen Namen noch auf ein be-stimmtes Gebäude an. Entscheidend ist, dass alles zur Ehre Gottes und in Übereinstim-mung mit seinem Willen und seinem Wort geschieht. Denn dann - und nur dann - erweist sich die Kirche als wahre Kirche Gottes.

       Jesus Christus sagt:

„Dein Wille geschehe.“

 

(Die Bibel: Matthäus Kapitel 6, Vers 10)  

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